Regen in der Wueste

20 02 2011

Diese Woche wurden die Statistiken veroeffentlicht: Der Januar 2011 ist der regenreichste Januar in Zentralnamibia seit Beginn der Aufzeichnungen 1893. Insgesamt fielen z.B. in Windhoek rund 33o mm Regen, so viel, wie normalerweise in einem ganzen Jahr. Auch ein neuer Tagesrekord fuer Windhoek wurde erreicht. Trotzdem gab es in Windhoek keine Schaeden, abgesehen von ein paar Schlagloechern in der Strasse. Diese werden hier aber wirklich vorbildlich sofort geflickt. Etwas anders sah es in Walvis Bay an der Kueste aus. Da es dort eigentlich nie regnet, gibt es keine Meteorwasser-Kanalisation. Als dann im Januar an einem Tag nur 10 mm Regen fielen, wurden dadurch gleich einige Geschaeftshaeuser unter Wasser gesetzt.

Wir machten unsere eigenen Erfahrungen mit dem Regen. Am 4. Februar kam Gwen’s Goetti Dani zusammen mit Sohn Iannis (Juergs Goettibueb) zu Besuch. Wegen dem Regen hatten wir vorsorglich einen Trip in die Wueste geplant um nicht nass zu werden beim Zelten. Es wurde ein Wochenende der Geduldsproben. Am Samstag stellte sich zunaechst heraus, dass wegen einem Missverstaendnis der Mietwagen nicht bereit war. Gegen 14.00 entschloss sich Simona schon mal mit Leon, Lou und Gwen alleine loszufahren. Iannis, Dani und Juerg wollten so gegen 14.30 im Mietauto folgen. Allerdings gab der Mietwagen bereits nach 3 Kilometern den Geist auf (Wasserpumpe und Lichtmaschine streikten, weil der Keilriemen nass war) und musste zur Reparatur zurueckgebracht werden. 16.30 gings dann endgueltig los, es regnete in Stroemen.

Unterdessen war Simona schon fast auf Rooiklip angekommen, ca. 10 km vor der Farm gabs aber noch ein Rivier (Trockenfluss) zu queren, das zu laufen begonnen hatte (d.h. Wasser fuehrte). Vorbildlich ging Simona die Strecke durch das truebe Wasser zuerst zu Fuss voraus, nur um dann doch in einem Loch stecken zu bleiben. Nun sind Riviere beruechtigt dafuer, dass sie schnell ansteigen koennen und eine Gefahr fuer Auto und im schlimmsten Fall auch fuers Leben der Insassen darstellen koennen. Bekannte von uns hatten nur wenige Wochen zuvor ihren ziemlich neuen Toyota Hilux so komplett verschrottet und konnten nur mit Mueh und Not von einem grossen Bagger vom Dach ihres Autos gerettet werden. Nach einigem hin und her und leichter Panik im Auto kam der Condor schliesslich frei und heil in Rooklip an, wo sie schon auf den anderen Besuch aus der Schweiz – Janine und Andre – trafen.

Waehrenddessen wurde der geflickte Mietwagen ca. 30 km ausserhalb von Windhoek von einem anderen Auto ueberholt, das uns mitteilte, dass das Auto unnatuerlich rauchen wuerde… Nach einigem hin und her waren Dani und Juerg pitsch nass und der Grund fuer den Rauch festgestellt. Die Bremse hinten links sass fest, das verdampfende Regenwasser sorgte fuer den Rauch. Nochmals zurueck wollten die drei nun doch nicht und so wurde von nun an jede Pfuetze mit Schwung und dem linken Hinterrad durchfahren. So hatte der Regen doch was Gutes und irgend einer der Schlaege loeste nach rund 100 km auch die Bremse. Allerdings hatte der Regen auch zur Folge, dass immer mehr Riviere immer hoeher liefen. Etliche Male mussten Fahrer und Beifahrer aussteigen und pruefen ob die Furt fahrbar sei. Zum Glueck ging das Wasser nie hoeher als bis zu den Knien und so kamen auch die letzten drei Gaeste gegen 19.00 noch an.

Camping auf der wunderschoenen Campsite war wegen Regen gestrichen worden (obwohl die Plaetze durch einen ueberhaengenden Felsen recht gut gegen die Witterung geschuetzt sind). Eine weise Entscheidung, denn am Samstag regnete es 42 mm, am Sonntag gar 60 mm. Der bisherige Rekord auf dieser Farm am Rande der Namib lag bei 32 mm… Fuer ungewollte Spannung sorgte am Sonntag Willy, ein rund 2.5-jaehriger Oryx-Bulle, den Hannelore und Frans von klein adoptiert und grossgezogen hatten. Der pubertierende Oryx, wohl frustriert ob seinen fruchtlosen Balzbemuehungen bei seinen Mitbewohnern Linus dem Zebra und No. 7 dem Esel, brach aus der Weide aus und spazierte vor dem Farmhaus auf und ab. Mit seinen langen Hoernern kann er, der sich Menschen gewohnt ist, sehr gefaehrlich werden. Nach einigem hin und her konnte er mit Autos zurueck in die Weide getrieben werden und entging so dem Abschuss.

Am Montag stand dann die Reise ins Sossousvlei auf dem Program. Dafuer mussten etliche Riviere gekreuzt werden, die noch reichlich Wasser fuehrten. Es war eindruecklich zu sehen, wie hoch diese Riviere waehrend der Nacht geflossen haben mussten. Mit dem Auto haette man keine Chance gehabt. Auch wir hatten zu kaempfen, einmal mussten wir eines der drei Autos rueckwaerts aus einem Flussbett abschleppen, weil es sich im Schlamm vergraben hatte. Ein anderes Mal musste man einem Zaun ausweichen und Danis Mietwagen lief nach einer Wasserdurchfahrt fuer den Rest des Tages nur noch auf drei Zillindern und ohne Klimaanlage. Sprich es ging langsam und abenteuerlich voran. Bis zur Bruecke ueber den Gaub, wo es kein Durchkommen mehr gab. Die komplette Zufahrt war weggespuehlt und unter Wasser, die Bruecke selbst wurde immer noch vom Wasser ueberspuehlt und durch mitgerissene Baeume blockiert. An den Waenden der Schlucht konnte man ablesen, dass das Wasser auf dem Hoechststand auf rund 2 bis drei Meter UEBER das Niveau der Bruecken-Platte gestiegen war.

Ausweichen konnten wir nur in Richtung Kueste nach Walvis Bay, alle anderen Wege waren versperrt. Das bedeutete 180 km bis zur naechsten Tanke, eines der Autos hatte aber nur noch Sprit fuer 140 km… Absaugen ging nicht, so blieb nur noch Abschleppen uebrig, was das eh schon reichliche Tagesprogram noch zusaetzlich verlaengerte.

Um 16.00 erreichten wir dann Walvis Bay und konnten tanken. Wir wollten bei der benachbarten Bank auch noch schnell Geld holen. Bei Dani gings schief, die Karte blieb stecken. Nun schliessen namibische Banken um 15.30 und so dauerte es etwas bis wir seine Karte wieder hatten. Gegen 18.00 erreichten wir dann den netten Camping Platz Sophia Dahle, ca. 15 km von Swakopmund aus im Swakop-Rivier gelegen. Von da an lief dann endlich alles rund. In Erinnerung wird uns ein spannendes und gemuetliches Wochenende in der unglaublich gruenen Wueste bleiben.

PS: Wie wir spaeter herausfanden, hatte Danis Frau Nicole GENAU DAS SELBE Mietauto bei ihrem Besuch im Oktober gemietet gehabt. Auch bei ihr hatte es Probleme verursacht und musste nach einer Panne im Sossousvlei ersetzt werden.

PPS: Zur Zeit steht das Sossousvlei unter Wasser und der Kuiseb (in den der Gaub fliesst) fliesst bis auf 2 km an die Kueste heran. Ob er das Meer wie im Jahr 2000 erreicht ist ungewiss. Sicher ist aber, dass er die Wasserversorgung von Walvis Bay erheblich beschaedigt hat. Die Bewohner erhalten nur zwei mal taeglich fuer zwei Stunden Wasser.

PPPS: Regen ist in Namibia immer eine Meldung wert. Hier der Artikel aus der Allgemeinen Zeitung ueber das erste Februarwochenende, an dem wir unterwegs waren.





Die Stunde des Schakals

18 02 2011

Eines unserer Lieblingsbuecher aus und ueber Namibia hat soeben den Deutschen Krimipreis 2011 und den Friedrich-Glauser Preis gewonnen: „Die Stunde des Schakals“ von Bernhard Jaumann.

Der Autor verknuepft die wahre Geschichte umd den ungeklaerten Mord am weissen SWAPO-Aktivisten Anton Lubowski mit einer fiktiven Kriminalgeschichte die im Jetzt spielt. Lubowskis Tod kurz vor der Unabhaengigkeit Namibias ist hier auch nach 20 Jahren nicht vergessen und umrankt von den Mythen und Legenden des Unabhaengigkeitskampfs. Ganz abgesehen davon, dass es ein spannender Krimi ist, gefaellt uns besonders der liebevoll ausgearbeitete Lokalkolorit der Geschichte um die Kommissarin Clemencia Garises. .

Unsere Empfehlung in einem der letzten Rundbriefe sei hiermit erneuert!

Hier noch ein Link zum Artikel in der Allgemeinen Zeitung





Sommer-/Weihnachtsferien

17 02 2011

Abgesehen von einer Woche im September, waren wir wegen der Geburt von Gwen 2010 kaum unterwegs. Um so mehr freuten wir uns auf unsere grossen Weihnachts-/Sommerferien. Nachdem Jürg bis am 10. Dezember noch gearbeitet hat, stand allerdings vorerst noch der jährliche Interteam-Workshop auf dem Programm. Dieses Jahr ging es vorwiegend um die „mid-term-review“; die Evaluation des Landesprogramms von Interteam. Aber auch das Soziale kam beim exzellent organisierten Treffen nicht zu kurz und wir konnten auch die Trinkwasseraufbereitung von Windhoek besuchen.

18. Dezember 2010

Windhoek – Keetmanshoop (RC Pastoral Center, 500 km Teer)

Nach einer letzten Nacht zu Hause in Windhoek, gings endlich los. Jürg musste allerdings noch einen brandneuen Toyota Quantum-Bus für unser Health Centre in Aroab mit in den Süden nehmen. So fuhren wir die eher langweilige Strecke in den Süden getrennt und waren froh, als wir nach einigem Suchen endlich das Pastoral Centre fanden. Hier konnten wir sehr günstig zwei einfache aber saubere Zimmer mieten, besser als irgendwo abends noch das Zelt aufschlagen zu müssen. Keetmans erlebten wir als extrem verschlafene kleine Stadt, es könnte gut für eine Filmkulisse für einen modernen Western dienen.

19. Dezember 2010

Keetmanshoop – Springbock (Springbock Lodge, 430 km Teer)

Gleich nach Keetmanshoop verändert sich die zuvor eher monotone Landschaft hin zu einer grandiosen Wüsten-Szenerie. So verging die Fahrt gen Süden geschwind und wir waren ebenso erstaunt wie erfreut über den netten Service und die Hilfsbereitschaft der namibischen Zöllner. Deren Ministerium (Home Affairs) gilt ansonsten unangefochten als das am schlechtesten organisierte und die Beamten geniessen den zweifelhaften Ruf, die unfreundlichsten zu sein. Die Südafrikaner setzten mit ihrem papierlosen Grenzübertritt sogar noch eins drauf und so passierten wir den Orange River in weniger als einer halben Stunde.

In Springbock wollten wir ursprünglich eigentlich zwei Nächte verbringen, um auch das Namaqualand und die Karoo ein wenig zu besuchen, aber das Wetter war sehr heiss und der erhoffte (und für uns notwendige) Pool am Campingplatz fehlte. Auch sonst bietet die Stadt kaum mehr als ihre nächste Nachbarin Keetmanshoop (das ändert sich jährlich im Frühling, wenn die Wüste im Namaqua-Land für kurze Zeit zu blühen beginnt und tausende Touristen dieses Spektakel besuchen kommen). So entschlossen wir uns für eine günstige und doch schöne Unterkunft in der Springbock Lodge, die wir nur empfehlen können.

20. Dezember 2010

Springbock – Clanwilliam (Communal Camp Site, 350 km Teer)

In Sprinbock hielt uns wenig und so entschlossen wir uns auf dem Weg ans Kap noch eine weitere Zwischenstation einzulegen. Nach 2.5 Tagen Fahrt durch – zugegebenermassen vielfältige und schöne – Wüstenlandschaften erfreuten wir uns ob der grünen Landschaft mit Reben, Fruchtbäumen, Gras, die uns südlich des Olifans-Fluss/Klaver überraschte. Der Wechsel der Landschaften ist tatsächlich erstaunlich, man fährt über einen Hügel und – zack – ist’s grün.

In Clanwilliam beschlossen wir halt zu machen und fanden einen ziemlich gepflegten öffentlichen Campingplatz direkt am Stausee. Auch wenn wir ob der toten und kranken Fische im See etwas Zweifel an der Wasserqualität hatten, trieb uns die ungewohnt feuchte Hitze in den See. Nun, krank wurden wir davon bislang nicht, auffällige Mutationen sind auch noch nicht ersichtlich. Clanwilliam hat ein schönes kleines Zentrum und liegt am Nord-Ende des absolut sehenswerten Cederberge.

21. Dezember 2010 – 29. Dezember 2010

Clanwilliam – Hout Bay (Manor Fest Mountain Cabins, 250 km Teer)

Endlich Kapstadt! Schon lange hatten wir uns auf die Stadt gefreut! Unser gemütliches kleines Häuschen in Hout Bay (ca. 15 km südlich des Stadtzentrums an einer schönen Bucht des Atlantik gelegen) wartete bereits auf uns und als erstes ging’s dann gleich ans Meer. Leon und Lou waren ganz aus dem Häuschen, weil der Strand so schön war.

Auch wenn wir natürlich mit unseren drei Kindern die Angebote der Stadt nicht voll auskosten konnten, genossen wir die Woche dort trotz dem böeigen „Cape doctor“-Wind.

  • Gleich am ersten morgen ging’s zum Victoria and Albert Waterfront Complex (eine Art Rummelplatz mit Einkaufsmeile, Riesenrad, ein tolles Seeaquarium, etc. am Hafen). Wir waren nach 2.5 Jahren Windhoek ganz ueberwältigt von den Angeboten der „Zivilisation“
  • Jürg und Leon gingen in Muizenberg surfen (wurden aber wegen Hai-Alarm per Luftschutz-Sirene aus dem Wasser gescheucht).
  • An Leons Geburtstag gab’s einen Besuch auf Robben Island (vorausbuchen notwendig), wo Nelson Mandela und viele seiner Mitgefangen teilweise für Jahrzehnte hinter Gitter sassen
  • Den Tafelberg liessen wir wegen der langen Warteschlangen vor der Seilbahn aus, dafür gab’s ein Picknick auf dem benachbarten Signal Hill
  • Gemütliche Fahrten über den Chapmans-Peak drive die Halbinsel runter
  • Baden am Boulders Beach, mit Pinguinen und Seesternen
  • Lekker Fisch essen
  • etc.

Besonders in der Altjahreswoche füllte sich Kapstadt mit zahlreichen Touristen und lange Warteschlangen sowie Parkplatzsuche wurden zur Regel.

Am 28. Dezember konnten wir dann Simonas Schwester Miriam mit Pablo und Marlon vom Flughafen abholen. Sie wollten uns auf der restlichen Reise begleiten.

29. Dezember 2010

Hout Bay – Bains Kloof Pass (150 km Teer)

Vorgesehen war eigentlich eine gemütliche Fahrt in die Winelands nördlich von Kapstadt. Irgendwo in der Gegend von Paarl wollten wir dann übernachten. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass auch in dieser Gegend alle Campingplätze schon voll waren. So zogen wir weiter über den spekatkulären Bains Kloof Pass Richtung Norden und schliefen schliesslich in irgend einem ziemlich schmutzigen Gasthof.

30. Dezember 2010

Bains Kloof Pass – Tulbagh (Isle of sky)

Weiter gings nach Ceres, wo sich herausstellte, dass in der Gegend so ziemlich alle Campingplätze voll gebucht waren. Nach einem Besuch im Informationszentrum von Ceres fanden wir dann den sehr hübschen Zeltplatz Isle of Sky, wo wir unter einer grossen Eiche das erste Mal zelteten.

31.Dezember 2010 – 2.Januar 2011

Tulbagh – Cederberg

Wir nahmen uns vor, Silvester im Cederberg National Park zu verbringen. Wie sich herausstellte, waren wir nicht die einzigen mit dieser Idee und so wurde es zu einem anstrengenden, langen Tag. Als wir am Nachmittag dann noch beschlossen, den letzten Zeltplatz auf einer überfüllten, lauten Wiese sausen zu lassen, war die Stimmung einen Moment getrübt. Aber das Glück war auf unserer Seite, als wir auf dem nächsten Resort hörten, dass jemand die Reservierung eines Bungalows abgesagt hatte  und wir direkt an einem Teich mit Traubenpergola vor dem Bungalow ins neue Jahr feiern konnten. Naja, ins neue Jahr hats nicht ganz gereicht. Wir waren alle hundemüde und schliefen daher bereits um 23 Uhr. Der nächste Tag war bewölkt, so dass wir eine kleine Wanderung unternahmen, die dann irgendwo im Gebüsch endete, weil der Weg nicht mehr weiterging.

2.Januar 2011 – 3. Januar 2011

Cederberg – Klawer

Wir beschlossen über Wuppertal einfach mal so weit zu fahren wie wir Lust hatten. Die Strecke durch die Cederberge ist traumhaft schön. Es ist sehr karg und bevor wir nach Wuppertal runterkamen, galt es einen 4×4 Trail zu miestern, den unser Condor ohne Probleme schaffte. Wuppertal ist ein verschlafenes kleines Strassendörchen, dass auf Grund einer Missionstation entstanden ist. bei Clanwilliam bogen wir wieder auf die N7 ein und fuhren noch ein kurzes Stück bis nach Klawer, wo wir unsere Zelte auf einem Campingplatz am Stausee aufbauten. Nach einem kühlen Bad im See, genossen wir unseren letzten Abend in Südarika.

3. Januar 2011 – 5. Januar 2011

Klawer – Orange River, Felix Unite

Wir fuhren früh los, da wir wussten, dass uns ein langer Weg bevorstand. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Springbok gings an die Grenze. Wie bereits beim 1.Mal, ging der Übertritt in Südafrika sehr schnell und wir waren guter Dinge, als wir am namibischen Zoll ankamen. Da allerdings war die Warteschlange länger und die Beamten in den Blechdachhütten schwitzten vor sich hin, da es bei mind. 40°C keine Klimaanlage, nicht mal einen Ventilator gab. Das Arbeitstempo war gemächlich und wir mussten immer mal wieder raus um uns draussen im leichten Wind abzukühlen. Nun war es fünf Uhr abends und eine halbe Stunde später kamen wir bei Felix Unite an. Die haben sich auf grosse Gruppen und River Rafting spezialisiert, da das Camp direkt am Orange River liegt. Da nicht viel los war, kriegten wir einen riesigen Overlander Platz mit eigener Lapa, worauf wir beschlossen, zwei Nächte zu bleiben. Abends um 8 Uhr wurde es langsam erträglich mit der Hitze und wir beschlossen draussen zu schlafen. Als Miriam den riesigen Käfer unter der Lapa sah, entschloss sie sich doch lieber in der Sicherheit ihres Dachzeltes zu bleiben…

Den ganzen nächsten Tag verbrachten wir praktisch im grossen Pool. Die Kinder waren nie länger als 10 Minuten draussen, für sie war das einer der schönsten Ferientage. Natürlich haben wir auch den 1. Geburtstag von Marlon gefeiert mit einem Gingercake, den er superlecker fand!

5. Januar 2011 – 6. Januar 2011

Felix Unite – Helmeringhausen

Dem Orange River entlang fuhren wir Richtung Fish River National Parc. Eine sehr karge Mondlandschaft, die nur durch den grünen Streifen des Orange River unterbrochen wird. Beim Fish River Canyon, dem grössten Canyon Afrikas machten wir einen Zwischenstopp, danach gings weiter Richtung Seeheim, wo wir was kleines zu Mittag assen im Seeheim Hotel. Ein wunderschönes altes Hotel, dass früher an der Verkehrsachse lag und heute ziemlich einsam im nirgendwo liegt. Während der Fahrt Richtung Helmeringhausen wurden die Wolken grösser und immer wieder beobachteten wir links und rechts und vor und hinter uns Regenschauer. In Helmeringhausen beschlossen wir im Hotel zu übernachten, was sich eine Stunde später als eine sehr gute Idee erwies, da es so richtig runterschüttete.

6. Januar 2011 – 7. Januar 2011

Helmeringhausen – Hauchabfontein

Weil wir Mire und Pablo von Hauchabfontein und seinen Pools vorgeschwärmt hatten, wollten wir ihnen diesen schönen Ort zeigen. Unsere ganze Fahrt wurden wir begleitet von grauen Wolkentürmen. Angekommen, begann es leicht zu regnen, aber Immo von Hauchabfontein meinte, das würde nicht mehr werden. Er hatte nicht ganz unrecht, stark regnete es nie, aber grad so, dass die Kleider immer leicht klamm waren. Leider floss auch der Hauchab nicht und die Pools waren nur noch Pfützen mit abgestandenem Wasser drin und niemand hatte wirklich Lust da drin zu baden.

7. Januar 2011 – 8. Januar 2011

Hauchabfontein – Namib Grens

Unsere letzte Nacht verbrachten wir in Namib Grens, oberhalb des Spreetshoogte Pass. Ein toller Zeltplatz mit einem Pool, der in den natürlichen Felsen des Gebietes angelegt wurde. So konnten wir noch einmal ausgiebig baden, letzte Sonnenbrände holen und ein lekkeres Brei machen, bevor es am nächsten Tag dann wieder nach Windhoek ging.