Leon und Lou in Namibia 8

30 05 2009

Leon und Lou hatten den ganzen  Mai Ferien, vier Wochen lang. Da wir nicht wegfuhren, erkundeten wir sämtliche Spielplätze Windhoeks, entdeckten ein Kino für Kinder und einen kleinen Streichelzoo. Daneben hatten sie oft ihre Freunde zu Besuch oder spielten mit den Nachbarskindern. Nun hat aber der Kindergarten wieder begonnen. Die  beiden besuchen nun einen Montessori Kindergarten. Der Kindergarten ist ganz neu und es hat im Moment nur sechs Kinder da. Die Lehrerin, Petra, ist Deutsche, die Unterrichtssprache ist aber englisch. Verstehen die Kinder  etwas nicht, so kann Petra es ihnen auch auf deutsch erklären. Leon liebte den Kindergarten vom ersten Tag an. Er sagt mir nicht mehr mal richtig tschüss, wenn ich gehe und findet jedesmal, wenn ich sie abholen will, ich sei zu früh da. Lou war zwei Tage ein wenig traurig, dass Rosaline nicht mehr da ist. Aber bereits Ende Woche ging auch sie gerne hin in Begleitung ihres heissgeliebten Plüschschneemannes „Lumpaz“.

Zuhause beginnen sie nun englische Wörter in den Sätzen einzustreuen: „Ich will ein paper, das ist very gut….“  Auch Hochdeutsch hat es ihnen angetan, Lou spricht nun  immer Hochdeutsch, wenn sie mit Deutschsprachigen redet. Kürzlich meinte Leon zu mir: „Mama, ich muss go beiseln“ oder „Ich will ein Mandareinlein“. So sorgen die verschiedenen Sprachen immer wieder für beste Unterhaltung.

Lou hat anfangs Ferien ihren Nuggi abgegeben. Wie erwartet fand sie das gar nicht lustig und hat einige Nächte lauthals nach ihm verlangt. Nun erzählt sie aber jedem ganz stolz, dass sie nun gross sei und keinen Nuggi mehr brauche. Als Gegenzug durfte sie sich ein Geschenk aussuchen. Eine Puppe mit Töpfchen, Schoppen und sonstigem Zubehör, ganz in rosa. Sie ist im Moment im Pinkrausch. Alles muss pink sein und am besten noch glitzern, naja, das kennt wohl jede Mädchenmutter. Sie liebt Rollenspiele. Immer trägt sie die Puppe rum, kleidet sie an und aus, gibt ihr zu trinken oder spielt mit der Kinderküche, die wir von Familie Spühler gekriegt haben.

Leon ist sehr selbständig geworden, ich kann ihn schon mal für kurze Zeit alleine zuhause lassen, er geht alleine in Kids Clubs, was er sich früher nie traute und er spricht munter mit jedem Erwachsenen, der ihn anspricht. Buchstaben und Zahlen sind weiterhin sehr spannend für ihn und auch die Uhrzeit will er immer genau wissen. Er ist sehr wissensdurstig und ich freue mich auch darum sehr für ihn, dass er nun im neuen Kindergarten einen Ort gefunden hat, wo er auf seine vielen Fragen Antworten kriegt.