Zu Fünft!

19 04 2010

Nach langem Warten sind wir nun seit dem 10. April zu Fünft. Gwen Nelago wurde bei uns zuhause geboren und wog 2940g und war 50cm gross.  Wir alle sind überglücklich, sie bei uns zu haben und geniessen unser Nesthäkchen in vollen Zügen.

Leon und Lou sind ganz vernarrt in ihre neue kleine Schwester und würden sie am liebsten den ganzen Tag rumschleppen und mit ihr schmusen.  Gwen selber geht es ausgezeichnet, sie schläft viel, trinkt und schaut ansonsten noch etwas verwundert in diese Welt.

Nelago, Gwens zweiter Name ist ein Oshivambo-Name und bedeutet „Glück“.





Rugby

2 04 2010

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Schon länger trug ich mich mit dem Gedanken, irgend eine Mannschaftssportart zu betreiben, auch um hier in Windhoek Leute ausserhalb des Expat-Zirkels kennen zu lernen. Fussball – auch in Namibia Nationalsport Nr. 1 – kam dabei nicht in Frage, da ich darin gänzlich talentfrei bin. Damit war die Wahl eigentlich auch schon gefällt, denn neben Fussball gibt’s hier eigentlich nur noch Rugby. Dieses ist v.a. bei den Buren und Bastern extrem beliebt und geniesst in Namibia einen Status, der mit demjenigen von Eishockey in der Schweiz vergleichbar ist. Zudem ist es die einzige Mannschaftssportart, in der sich Namibia einigermassen regelmässig für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren vermag.

Nicht ganz einfach war die Wahl eines Clubs, denn während in der Schweiz jeder noch so kleine Verein eine eigene Homepage betreibt, gibt es hier nichts dergleichen. Schliesslich fand ich die Wanderers, die sich zudem bereit zeigten, einen 36-jährigen, leicht übergewichtigen, blutigen Neuling aufzunehmen. Leider muss auch gesagt werden, dass die Wanderers wohl der letzte rein weisse Klub im südlichen Afrika sind…

Seit Anfang Februar trainiere ich nun bis zu drei mal die Woche mit den Wanderers, Anfang Februar standen die internen Ausscheidungen an, bei denen ich es in die zweite Mannschaft schaffte. Und letzten Samstag war es schliesslich soweit. Das traditionelle Derby gegen die Stadtrivalen von United stand an. Dieses wird seit 60 Jahren ausgetragen und ist der Höhepunkt im Vereinsjahr. Da gleichzeitig noch das 90-jährige Jubiläum der Wanderers anstand, war die Aufregung im Verein noch ein bisschen grösser als sonst. Mich beschäftigte allerdings mehr meine eigene Aufregung vor meinem ersten richtigen Spiel. Der aussenstehende unkundige Betrachter (zu dem ich mich immer noch teilweise zählen muss) mag den Eindruck haben, dass bei Rugby einfach zwei Horden von 15 Männer aufeinander stürzen und sich 80 Minuten lang kloppen. Dem ist natürlich nicht so und jeder Spieler hat seine genau zugeschriebenen Positionen zu halten und Aufgaben zu erfüllen. Mein Problem war nun, dass wir erst im März überhaupt anfingen zu spielen, vorher wurde v.a. Kondition geübt (auch nicht ohne: 12 100m Sprints in 12 Minuten). Zwar gaben sich Trainer und Mannschaft rührend Mühe, mich in den letzten Wochen in die Aufgaben meiner Position (Lock) einzuführen, doch zu viel mehr als die Standardsituationen reichte es dann doch nicht. Dementsprechend nervös war ich also vor meiner Premiere, wollte ich mich doch weder vor meinen Vereinskollegen noch vor meiner Familie blamieren.

Nun, wir haben verloren – hoch. Trotzdem hat das Spiel unglaublich Spass gemacht und allzuviel Unsinn habe ich in den 50 Minuten, in denen ich im Spiel war, glaub ich auch nicht gemacht. Die Intensität im Spiel ist unglaublich hoch, man spielt in einem Rausch, der einem die zahlreichen kleinen Blessuren und blauen Flecken gar nicht merken lässt. Ein wirklich erstaunliches Erlebnis. Das kommt erst am nächsten Morgen, wenn man sich auf einmal gaaaanz alt fühlt.

Dank unserer 1. Mannschaft, die ihr Spiel gewann, konnten die Wanderers ihr Derby 2010 nach 3 Jahren als Verlierer doch noch für sich entscheiden. Dementsprechend gut war die Stimmung Abends. Diesen hat aber bereits meine Kollegin Nicole Müller auf ihrem tollen Blog beschrieben: #mce_temp_url#